Donnerstag, 11. Oktober 2012

Der Komet im Akademietheater

Die Idee des Stücks ist der Versuch, einen besonderen Tag, nämlich den Hochzeitstag, nach zehn Jahren zu wiederholen, mit den gleichen Gästen und den gleichen Begebenheiten. Wer kennt ihn nicht – den Traum von der gerne idealisierten, guten alten Zeit? Aus diesem nachvollziehbaren Wunsch, das Leben festhalten und die besonderen Momente nochmals durchleben zu wollen, könnte man einiges machen. Die ersten eineinhalb Stunden ist das auch ganz gut gelungen, es gab ein paar lustige und ein paar nachdenklich stimmende Momente, aber für drei Stunden reicht es leider nicht. Vielleicht weil die Autorin sich nicht entscheiden konnte, ob sie eine Komödie oder eine Tragödie schreiben will, Lebensgeschichten immer nur angerissen, aber nicht fertig erzählt hat, das Idealbild der Hochzeit am Schluss zwar zerstört war, dann aber doch ein Happy End folgte. Müsste ich für das Stück eine Headline finden, würde ich schreiben: "Viel Lärm um nichts", allerdings ohne dabei an Shakespeare zu denken …

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