Montag, 21. Mai 2012

Wastwater im Akademietheater

Menschliche Abgründe machen sich immer gut auf der Bühne. Auch Sprachlosigkeit, Unverständnis, Distanz und Angst lassen sich plakativ inszenieren. In Wastwater werden in drei aufeinanderfolgenden Szenen jeweils zwei Menschen in unterschiedlichen Situationen gezeigt: Abschied, Einsamkeit und Gewalt sind der Grundtenor. Trotz hervorragender Schauspieler, allen voran Elisabeth Orth und Thilo Nest, war ich selten bis gar nicht berührt. Vielleicht war genau das gewollt, nämlich Gefühle auf Distanz zu halten. Vielleicht hat mich aber auch das Publikum vor großen Emotionen "bewahrt": Denn wenn rund um dich an eigentlich "grausigen Stellen" gelacht wird, hat Betroffenheit keinen Platz. Ich habe zwar den Humor im Stück nicht erkannt, neige aber auch nicht dazu, "große Gefühle beiseite zu lachen". Anyway, in nachhaltiger Erinnerung, glaube ich, wird mir der Abend nicht bleiben, aber die Reaktionen der Zuschauer fand ich spannend.

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